Hochwürdigster
Abt
Maximilian,
liebe
Zisterzienser,
verehrte
Mitbrüder
im
priesterlichen
und
diakonalen
Dienst,
liebe
Festgäste,
geliebte
Brüder
und
Schwestern
im
Herrn,
gemeinsam
mit
Ihnen
allen
darf
ich
besonders
unseren
Weihekandidaten
Pater
Leopold
und
seine
Eltern
und
Geschwister,
seine
Verwandten
und
Freunde
grüßen.
Das
zweite
vatikanischen
Konzil
lehrt
in
seiner
Dogmatischen
Konstitution
über
die
Kirche:Â
"Sache
des
Diakons
ist
es,
je
nach
Weisung
der
zuständigen
Autorität,
feierlich
die
Taufe
zu
spenden,
die
Eucharistie
zu
verwahren
und
auszuteilen,
der
Eheschließung
im
Namen
der
Kirche
zu
assistieren
und
sie
zu
segnen,
die
Wegzehrung
den
Sterbenden
zu
überbringen,
vor
den
Gläubigen
die
Heilige
Schrift
zu
lesen,
das
Volk
zu
lehren
und
zu
ermahnen,
dem
Gottesdienst
und
dem
Gebet
der
Gläubigen
vorzustehen,
Sakramentalien
zu
spenden
und
den
Beerdigungsdienst
zu
leiten.
Den
Pflichten
der
Liebestätigkeit
und
der
Verwaltung
hingegeben,
sollen
die
Diakone
eingedenk
sein
der
Mahnung
des
heiligen
Polykarp:
Barmherzig,
eifrig,
wandeln
nach
der
Wahrheit
des
Herrn,
der
aller
Diener
geworden
ist"
(Lumen
gentium,
29).
Das
ist
eine
gute
und
vollständige
Beschreibung
des
diakonalen
Dienstes,
wie
er
Pater
Leopold
heute
übertragen
werden
soll.
Als
Mönch
hat
er
gelernt:
"
Nihil
operi
Dei
praeponatur
"
(
Regula
Benedicti,
43.
Kapitel)
-
Gott
und
dem
Dienst
an
ihm
soll
nichts
vorgezogen
werden.
Pater
Leopold
ist
ein
gestandener
Mann,
aus
Niederösterreich,
unweit
von
hier,
gebürtig,
der,
wie
wir
gehört
haben,
nach
der
Matura
und
dem
Grundwehrdienst
beim
österreichischen
Bundesheer
Bauingenieurwesen
an
der
Technischen
Universität
in
Wien
studiert
hat.
Was
wir
heute
in
der
ersten
Lesung
vom
Propheten
Jeremias
gehört
haben,
das
gilt
auch
von
ihm:
"Noch
ehe
ich
dich
im
Mutterleib
formte,
habe
ich
dich
ausersehen"
(Jer
1,4).
Das
gilt
im
Grunde
für
uns
alle.
Aber
für
den
Weihekandidaten
bedeutet
es
heute
auch,
sich
einmal
mehr
und
doch
auch
in
besonderer
Weise
Gott
zu
schenken,
sich
in
den
Dienst
Gottes
und
seines
Volkes
stellen.
Das
haben
Sie,
lieber
Weihekandidat,
schon
bei
der
Ewigen
Profess
als
Zisterziensermönch
getan,
aber
heute
erhalten
Sie
die
sakramentale
Weihe
zu
einem
besonderen
Dienst
an
Gott
und
seinem
Volk.
Für
uns
ist
es
heute
ein
Anlass,
eine
Aufforderung,
für
den
Weihekandidaten
zu
beten
und
zu
bitten,
dass
ihm
der
Heilige
Geist
beistehe,
dass
er
Gottes
Beistand
empfangen
möge.
Denn
mit
einer
Weihe
verbindet
sich
eine
Verantwortung,
eine
sehr
hohe
Verantwortung.
Die
zweite
Lesung
-
es
sind
die
Lesungen
vom
heutigen
Sonntag
-
ist
dem
bekannten
Hohelied
der
Liebe
des
heiligen
Apostels
Paulus
entnommen,
das
nicht
nur
gerne
in
Hochzeitsmessen
gelesen
wird,
sondern
auch
sehr
gut
zum
heutigen
Anlass
passt:
"Für
jetzt
bleiben
Glaube,
Hoffnung,
Liebe,
diese
drei;
doch
am
größten
unter
ihnen
ist
die
Liebe"
(1
Kor
13,13).
Wir
Priester
-
und
Pater
Leopold
wird
ja
heute
zum
Diakon
geweiht,
um
später
als
Priester
in
der
Kirche
wirken
zu
können
-
wir
Priester
sollen
vor
allem
Boten
des
Glaubens,
der
Hoffnung
und
der
Liebe
sein.
Wenn
wir
ehrlich
sind,
liebe
Mitbrüder:
Was
braucht
denn
die
Welt
heute
mehr
als
gerade
dies:
Glaube,
Hoffnung
und
Liebe?
Diese
sogenannten
göttlichen
Tugenden
sind
uns
allen
schon
in
der
Taufe
eingegossen
worden,
und
ihr
Gedeihen
und
Reifen
zu
fördern
ist
im
Besonderen
Aufgabe
der
Priester.
Diakone
wirken
am
Verkündigungsauftrag
der
Kirche
mit.
Jene,
die
im
Auftrag
der
Kirche
verkünden,
müssen
darauf
achten,
nicht
bloß
eigene
Gedanken,
eigene
Vorstellungen
darzulegen,
sondern
das
Evangelium
Christi,
und
zwar
so,
wie
es
von
der
Kirche
weitergegeben
wird.
Das
Stift
Heiligenkreuz,
vom
heiligen
Markgrafen
Leopold
begründet,
ist
seit
bald
900
Jahren
eine
Art
geistlicher
Brunnen,
in
welchem
die
Menschen
gleichsam
ihre
Vorräte
an
Glaube,
Hoffnung
und
Liebe
wieder
auffüllen
können.
Gerade
in
neuerer
Zeit
haben
junge
Menschen
hier
diese
Schätze
neu
entdeckt.
Wie
wichtig
ist
das
gerade
in
unserer
Zeit!
Als
Vertreter
des
Heiligen
Vaters
in
Österreich
möchte
ich
dafür
nicht
nur
im
eigenen
Namen
danken,
sondern
auch
im
Namen
von
Papst
Franziskus,
der
so
wie
sein
Vorgänger
(der
Ihr
Kloster
ja
als
Papst
besucht
hat
und
nach
dem
die
berühmte
Hochschule
benannt
ist)
Stift
Heiligenkreuz
kennt
und
schätzt
und
heute
seine
herzlichsten
Grüße
sendet.
Liebe
Zisterzienser
von
Heiligenkreuz!
Wir
wollen
heute
dankbar
dafür
sein,
dass
das
Apostolat
Ihres
Klosters
auch
bei
unserem
Weihekandidaten
offenbar
in
einer
besonderen
Weise
fruchtbar
gewesen
ist.
Wir
haben
wahrhaftig
Grund,
Gott
zu
danken,
denn
er
wirkt
auch
heute.
Und
wir
wollen
heute
auch
Ihnen,
liebe
Eltern
von
Pater
Leopold,
danken,
dass
Sie
der
Berufung
Ihres
Sohnes
-
was
vielleicht
auch
nicht
ganz
leicht
gefallen
ist
-
innerlich
zugestimmt
und
Sie
bejaht
haben.
Ich
sage
es
sehr
gerne
Ihnen
und
allen
hier
Anwesenden
Eltern
und
Familien:
Eine
geistliche
Berufung,
angenommen
und
gelebt,
ist
immer
ein
Segen
für
die
ganze
Familie!
Der
Weihekandidat
kommt
aus
dem
guten,
katholischen
niederösterreichischen
Volk,
und
so
sind
heute
viele
hier,
denen
Sie,
lieber
Pater
Leopold,
wie
einst
den
Bewohnern
Nazareths
der
Sohn
Josefs
(vgl.
Lk
4,22)
von
Kindheit
an
bekannt
und
vertraut
sind
und
die
heute
mit
Ihnen
Gott
danken
und
ihn
für
Sie
bitten.
Diakon
kommt
vom
griechischen
Wort
diakoneÃn,
und
das
heißt
ganz
einfach:
dienen.
Der
Herr
spricht:
"Ich
aber
bin
unter
euch
wie
der,
der
bedient"
(Lk
22,27).
Auch
wir
Bischöfe
und
Priester
-
vom
Papst,
dem
Diener
der
Diener
Gottes,
angefangen
-
bleiben
immer
Diakone,
Diener.
Was
die
Regel
des
heiligen
Benedikt
vom
Abt
sagt,
ist
ein
gutes
Wort
für
jeden,
der
in
der
Kirche
Verantwortung
trägt,
besonders
auch
für
jeden
geweihten
Amtsträger:
prodesse
magis
quam
praeesse
(
Regula
Benedicti,
Kapitel
64)
-
er
möge
mehr
nützen
als
vorstehen,
mehr
dienen
als
herrschen.
Lieber
Weihekandidat
Pater
Leopold!
Bei
der
Übergabe
des
Evangeliars,
gleich
nach
vollzogener
Weihe,
werde
ich
zu
Ihnen
das
Wort
sprechen:
"Was
du
liest,
ergreife
im
Glauben,
was
du
glaubst,
das
verkünde,
und
was
du
verkündest,
erfülle
im
Leben."
Seien
Sie
zuversichtlich!
Wenn
Gott
von
einem
etwas
erwartet,
dann
gibt
er
auch
die
nötige
Gnade,
den
nötigen
Beistand
und
die
Gabe
des
Heiligen
Geistes.
Er
verlangt
nichts,
was
wir
nicht
auch
mit
seiner
Hilfe
geben
könnten!
Und
so
wollen
wir
uns
an
die
heilige
Mutter
Maria
wenden
und
sie
um
ihre
Fürsprache
bitten:
Maria,
die
Königin
der
Apostel,
die
Mutter
der
Kirche,
Patronin
des
Zisterzienserordens
und
Unsere
Liebe
Frau
vom
heiligen
Kreuz,
möge
dem
Weihekandidaten
und
uns
allen
beistehen,
damit
wir
Gott
und
der
Kirche
dienen
können,
wie
es
nötig
ist.
Amen.
Predigt
des
Apostolischen
Nuntius,
S.E.
Erzbischof
Dr.
Pedro
López
Quintana
anlässlich
der
Diakonatsweihe
von
Pater
Leopold
Schwaller
O.Cist
(4.
Sonntag
im
Jahreskreis/C,
30.
Jänner
2022,
9.30
Uhr,Â
Stiftskirche
Heiligenkreuz,
L1:
Jer
1,4-5.17-19;
L2:
1
Kor
13,4-13;
Ev.:
Lk
4,21-30)