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Ansprache beim Neujahrsempfang des Herrn Bundespräsidenten (20. Jänner 2014)
Exzellenz,
sehr
verehrter
Herr
Bundespräsident!
Vor
drei
Wochen
haben
wir
uns
vom
Jahr
2013
verabschiedet,
in
Dankbarkeit
aber
auch
vielleicht
mit
einer
leisen
Wehmut
für
die
uns
im
vergangenen
Jahr
geschenkte
Zeit,
die
so
schnell
vorüberging.
Mit
großen
Erwartungen
haben
wir
dann
die
Jahresschwelle
überschritten,
in
eine
uns
weitgehend
unbekannte
Zukunft
hinein.
Hoffnung
und
Zuversicht
begleiten
uns
dabei
und
ermutigen
uns,
immer
wieder
die
großen
Ziele
und
Ideale
unseres
Lebens
und
Tuns
nicht
aus
den
Augen
zu
verlieren.
Als
Anregung
für
das
neue
Jahr
können
wir
vielleicht
mit
Antoine
de
Saint-Exupéry
bitten:
Gib
mir
nicht,
was
ich
wünsche,
sondern
was
ich
brauche".
Heute sind wir hier im Zeremoniensaal der Hofburg versammelt, um Ihnen, sehr verehrter Herr Bundespräsident, die besten Wünsche für das vor uns liegende Jahr auszusprechen. Im Namen aller hier anwesenden Botschafterinnen und Botschafter wünsche ich Ihnen, Herr Bundespräsident, Ihrer Gemahlin und Ihrer Familie, sowie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Mitgliedern der neuen österreichischen Bundesregierung, insbesondere dem Herrn Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem gesamten österreichischen Volk von Herzen Gottes Segen, Frieden, Zufriedenheit und Wohlergehen für das Jahr 2014.
Bei
dieser
Gelegenheit
danke
ich
auch
ganz
besonders
im
Namen
aller
Kolleginnen
und
Kollegen
dem
2013
abgetretenen
bisherigen
Führungsteam
des
Außenministeriums,
Persönlichkeiten,
die
uns
mehrere
Jahre
hindurch
ausgezeichnete
und
geschätzte
Partner
waren:
Außenminister
Dr.
Michael
Spindelegger,
Staatssekretär
Dr.
Reinhold
Lopatka
und
Generalsekretär
Dr.
Johannes
Kyrle.
Ihnen
allen
danken
wir
bestens
und
aufrichtig
für
die
Unterstützung,
die
wir
bei
der
Ausübung
unserer
Mission
erfahren
durften.
Heute darf ich auch dem neuen Herrn Bundesminister Sebastian Kurz unsere besten Glückwünsche aussprechen für das hohe Amt, das ihm anvertraut wurde. Der Beginn des Jahres 2014 steht im Zeichen unseres Wunsches nach guter Zusammenarbeit mit ihm und mit der neuen Führung, des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten, insbesondere auch mit dem neuen Generalsekretär Dr. Michael Linhart, den wir ganz herzlich zu seiner neuen diplomatischen Aufgabe beglückwünschen.
An dieser Stelle möchte ich heute auch im Namen von uns allen der Nationalratspräsidentin Frau Mag. Barbara Prammer zu ihrem runden Geburtstag alles Gute wünschen.
Sehr geehrter Herr Bundespräsident! Meine Damen und Herren!
Das Jahr 2013 hat uns, der gesamten Staatengemeinschaft, außergewöhnliche Höhen und Tiefen beschert, die zugleich Anlaß zu größerer Hoffnung aber auch Anlaß zu Bestürzung und Trauer waren.
Ich erwähne nur einige Ereignisse: den Taifun Haiyan, der Millionen Menschen auf den Philippinen schwer betroffen hat. Auch in Österreich hat die Jahrhundertflut großen Schaden angerichtet. Das Attentat in Boston, das Zugsunglück in Santiago de Compostela und in Kairo, das Flüchtlingsdrama von Lampedusa und anderes mehr haben uns alle tief geschockt. Große Persönlichkeiten sind von uns gegangen: ich darf wenigstens zwei kurz erwähnen: den polnischen einstigen Bürgerrechtler Tadeusz Mazowiecki und den Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela.
Andere
Ereignisse
waren,
Gott
sei
Dank,
von
erfreulicher
Natur:
die
Ski-WM
in
Schladming,
zu
der
Landeshauptmann
Franz
Voves
das
Diplomatische
Corps
eingeladen
hat;
die
jungen
Königspaare
in
Holland
und
Belgien;
die
Geburt
des
kleinen
Prinzen
George
in
England;
und
last
but
not
least
die
Wahl
von
Papst
Franziskus,
der
der
Welt
neue
Hoffnung
gibt.
Das Jahr 2013 hat außerdem die internationale Diplomatie mit zum Teil unerwarteten Situationen konfrontiert. Zu alten Kriegs- und Krisenherden sind leider neue hinzugekommen.
Menschenrechtsverletzungen geschehen leider noch viel zu oft. Auch ist es sehr bedauerlich, daß immer noch religiöse Minderheiten unterdrückt werden und Christen gehören weltweit zu den meist verfolgten Gemeinschaften. Ich danke dem Herrn Bundesminister Kurz für seine vor ein paar Tagen erfolgte klare Aussage, sich für verfolgte Christen einzusetzen, denn christlich geprägte Länder haben die moralische Pflicht, dieses Thema deutlich anzusprechen".
Unter den vielen Österreich betreffenden Nachrichten haben wir Diplomaten hier in Wien mit besonderer Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen, daß die Generalversammlung der Vereinten Nationen sich erstmals auf hochrangiger Ebene speziell dem Thema der nuklearen Abrüstung mit dem Ziel, weitere Schritte in Richtung einer nuklearwaffenfreien Welt befaßt hat und daß Sie, Herr Bundespräsident, bei dieser Konferenz im September in New York als einziges westliches Staatsoberhaupt eingeladen waren, bei der Eröffnung zu sprechen. Wir allen sehen in dieser Geste eine Würdigung Österreichs für sein langjähriges aktives Eintreten für eine Welt ohne Atomwaffen.
Ein herzliches Dankeschön an die österreichische Regierung möchte ich aussprechen für die Abhaltung des 5 th Global Forum" der UN Alliance of Civilizations", im Februar 2013, in Wien, mit mehreren Staatsoberhäuptern, Regierungschefs und Ministern. Als Ergebnis liegt unter anderem eine Vienna Declaration" zur Förderung des kulturübergreifenden und interreligiösen Dialogs vor.
Meine Damen und Herren! In Ihrer traditionellen Neujahrsansprache haben Sie, Herr Bundespräsident, u.a. daran erinnert, daß in diesem Jahr mehrere historische Ereignisse sich jähren: der Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren oder der Fall des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren. Sie sagten zu recht, daß all diese Ereignisse Gelegenheit geben würden, uns mit der Geschichte, und mit dem, was wir aus ihr lernen können, zu beschäftigen". In diesem Zusammenhang darf ich daran erinnern, daß in ein paar Tagen, am 28. Jänner, sich der Todestag Kaiser Karls des Großen zum 1200. Mal jährt; in Aachen vergibt man alljährlich den Karlspreis für Verdienste um Europa.
Der 65. Geburtstag des Europarates soll, wie ich erfahren habe, in Form einer großen Außenministerkonferenz am 5. und 6. Mai in Wien begangen werden. Und was uns Diplomaten ganz besonders interessiert: vor 200 Jahren begann der Wiener Kongreß (1814/1815), bei dem es darum ging, nach Napoleons Ende, Europa neu aufzuteilen, neue Grenzen zu ziehen. Wir dürfen uns also auf das Jahr 2014 mit Recht freuen.
In dieser vertrauensvollen Zuversicht entbieten wir, die hier in Wien akkreditierten Botschafterinnen und Botschafter, Ihnen allen von ganzem Herzen unsere allerbesten und aufrichtigen Wünsche für ein gesegnetes, friedvolles und glückliches Jahr 2014.
Herzlichen Dank!